Gewinne, Emotionen und große Rivalitäten bei der WSOP 2025


Die Wochen der World Series of Poker sind die wohl intensivsten Wochen im jährlichen Pokerkalender. Auch deshalb kommen von unserer Seite regelmäßige Updates zum Geschehen in Las Vegas.
Bambrick behielt im Event #9 gegen Daniel Negreanu die Oberhand
Ryan Bambrick bezwang Daniel Negreanu beim 10.000 US-Dollar Omaha Hi-Lo 8 or Better. Der Finaltisch bei diesem Event war der bislang spannendste der diesjährigen World Series of Poker. Bambrick sicherte sich durch seinen Erfolg 470.437 US-Dollar und damit den größten Gewinn seiner bisherigen Karriere in einem Live-Turnier. Nachdem er bereits im Jahr 2018 sein erstes Armband gewinnen konnte, ist er nun zweifacher Sieger des prestigeträchtigsten Preises der Pokerwelt. Daniel Negreanu aus Kanada verpasste derweil sein insgesamt achtes Bracelet.
Besondere Rivalität zwischen Ryan Bambrick und Daniel Negreanu
Bambrick hat sich über den Sieg gegen Negreanu sicherlich doppelt und dreifach gefreut. Der Ursprung der Rivalität liegt in einem von Daniel Negreanu veröffentlichten YouTube-Video. Damals hatte Negreanu seinen Sieg in einem Online-Turnier gegen Bambrick ausführlich aufgearbeitet. Bambrick gab nach dem Erfolg bei der WSOP an: „Seitdem wollte ich mich unbedingt rächen – Jetzt hat es geklappt.“
Zusammenfassung des Final Tables von Event #9

Als Chipleader ging Viktor Blom an den Finaltisch. Im Finale erwischte der Schwede jedoch einen denkbar schlechten Tag. Besonders gegen den späteren Sieger zog er immer wieder den Kürzeren. Am Ende landete er auf dem vierten Platz und verfehlte somit erneut einen Erfolg bei den WSOP. Der erst 34-jährige professionelle Pokerspieler wurde durch seinen ungewöhnlich hohen Return on Investment und seine High-Stakes-Spiele auf Full Tilt Poker bekannt. Er wird in den kommenden Wochen sicher noch das eine oder andere WSOP-Event spielen. Ob er erfolgreich ist, erfahren Sie selbstverständlich bei uns.
Vor Blom verabschiedeten sich bereits Hunter McCelland, Maxx Coleman und Ben Lamb aus dem Turnier. Ofir Mor aus den USA erwischte dagegen einen richtig guten Tag. Ofir wurde erst durch Negreanus Quads eliminiert. Im Heads-up wurde es dann turbulent. Negreanu konnte sich zwischenzeitlich von einem Verhältnis von 2:1 an Chips zurückkämpfen. In der letzten Hand schied der Kanadier jedoch mit Trips gegen ein Full House von Bambrick aus. Direkt im Anschluss kündigte Negreanu jedoch an, dass er dieses Jahr das volle Programm bei der WSOP spielen wird, wir dürfen gespannt sein. Das sind die Ergebnisse des Event #9.
- Platz – Ryan Bambrick (USA) – Preisgeld: 470.437 US-Dollar
- Platz – Daniel Negreanu (Kanada) – Preisgeld: 313.615 US-Dollar
- Platz – Ofir Mor (USA) – Preisgeld: 216.223 US-Dollar
- Platz – Viktor Blom (Schweden) – Preisgeld: 152.315 US-Dollar
- Platz – Hunter McCelland (USA) – Preisgeld: 109.679 US-Dollar
Event #14 – Konflikt zwischen Shaun Deeb und Sean Perry

Beim 25.000 US-Dollar High Roller Event flammte ein alter Konflikt von Shaun Deeb und Sea Perry erneut auf. Perry schied ohne Gewinn aus und verlor 75.000 US-Dollar, aber der Reihe nach.
Schon am ersten Tag von Event #14 war die Stimmung alles andere als gut zwischen den beiden Protagonisten. So warf Deeb seinem Konkurrenten vor, dass er im vergangenen Jahr private Informationen über seine Familie veröffentlichte. Das kommentierte Perry nur mit den Worten: „Ich würde es immer wieder tun.“
So richtig wild wurde es dann aber am zweiten Spieltag, als Perry shortstackd war und seine Hand mit dem Smartphone filmte, als er gegen Bryce Yockey den Tisch verlassen musste. Deeb moderierte diese Aktion mit den Worten: „Niemand interessiert sich für einen 40.000 US-Dollar Pott.“ Perry konterte und verwies auf seine öffentliche Präsenz, worauf Deeb nur erwiderte, dass sich nur seine Mutter für ihn interessiere. Für Perry war nach dem dritten Versuch per Re-Entry und insgesamt 75.000 Buy-in das Event beendet.
Perrys Ruf in der Pokerbranche ist aufgrund unterschiedlicher Aktionen mehr als angekratzt. Beispielsweise werfen mehrere Pokerspieler Perry vor, sie mit kostenpflichtigen Sportwetten-Tipps betrogen zu haben. Auch seine Inszenierung in Social Media bietet jede Menge Angriffsfläche.
Zusammenfassung Event #14 $25.000 High Roller Pot-Limit Omaha / No-Limit Hold’em

Im Finaltisch setzte sich Lou Garza aus den USA durch. Der Texaner gewann im Heads-up gegen Ben Lamb, ebenfalls aus den USA. Damit sicherte sich Garza sein zweites Bracelet überhaupt. Der Gewinn über 1.302.233 US-Dollar ist das bislang höchste Preisgeld seiner Karriere. Er holte im Laufe von zwei Stunden einen Rückstand über 4:1 auf und verwies Lamb somit auf den zweiten Platz. Zu Beginn des NLHE-Segments begann Garza, den Rückstand aufzuholen. Zuerst gewann er mit zwei Paaren eine Value Bet, dann drehte er ein Wheel und holte noch mehr Chips auf seine Seite. Wenig später lag er zum ersten Mal in Führung. Lamb hatte sich am dritten Tag von nur zwei Big Blinds zurückgekämpft, sodass es unwahrscheinlich war, dass ihn der Rückstand aus der Ruhe bringen würde. Lamb blühte besonders auf, sobald die Action zu PLO wechselte. Er sammelte stetig Chips, gewann wichtige Pötte und zwang Garza sogar einige Male, die beste Hand zu folden. Es sah fast so aus, als hätte Lamb die Kontrolle übernommen, aber Garza konterte mit einem Triple-Barrel-Bluff auf einem Four-Flush-Board mit einer Neun als High Card. Dadurch brachte er Lamb dazu, sein Top-Paar zu folden.
Bei fast gleichen Stacks bekamen wir eine Hand zu sehen, die das Momentum endgültig verschob. Nicht lange nach einem Bluff check-raiste Garza Lambs Double Barrel auf dem Turn mit Trips und zwang Lamb zum Fold. Dadurch erhöhte sich sein Stack beachtlich. Im Anschluss spielte Garza den Final Table relativ locker zu Ende. In der letzten Hand fiel Lamb auf etwa zehn Big Blinds und ging mit König-Zehn suited vom Button All-in. Garza callte ihn mit Pocket-Assen und war erfolgreich.
Auf die Frage, wie sich anfühlt, nun zum Club der zweifachen Bracelet-Gewinner zu gehören, lächelte Garza nur und sagte: „Es fühlt sich großartig an, aber wir haben noch einiges zu tun. Wir sind noch nicht fertig.“ Und so sah es am Ende aus:
- Platz – Lou Garza (USA) – Preisgeld: 1.302.233 US-Dollar
- Platz – Ben Lamb (USA) – Preisgeld: 868.140 US-Dollar
- Platz – Chongxian Yang (China) – Preisgeld: 598.285 US-Dollar
- Platz – Robert Cowen (Großbritannien) – Preisgeld: 421.524 US-Dollar
- Platz: Brandon Mitchell (USA) – Preisgeld: 303.773 US-Dollar
Yosef Fox macht es seinem Sohn gleich und räumt ab

Yosef Fox holte sechs Jahre nach dem Erfolg seines Sohnes in einem dramatischen Finale sein Bracelet beim Event #11 dem 10.000 US-Dollar-Mystery-Bounty-Turnier. Er setzte sich gegen 616 Teilnehmer durch und sahnte neben einem Bracelet noch ein hohes Preisgeld über 729.333 US-Dollar und 250.000 US-Dollar an Bounties ab. Der Hobbyspieler aus Wisconsin erzielte damit den höchsten Gewinn seiner Karriere. Im Finale konnte er sich natürlich auf die Unterstützung seines Sohnes Jorden verlassen, der extra angereist war, um seinen Vater zu supporten.
Vor dem Final Table mussten beim Event #11 bereits mehrere Pokergrößen den Tisch verlassen. Unter anderem war für Phil Ivey, Joe, Erik Seidel und Alex Foxen das Turnier schon frühzeitig beendet.
Blick auf den Final Table
Für Aufsehen sorgte, als Patrick Kennedy mit König Pik und König Karo gegen Fox mit Bube Herz und Bube Karo all-in war. Der Flop zeigte Dame Pik, Bube Pik und 10 Pik. Damit wurde Fox das Set beschert. Die Turnkarte 8 Pik änderte nichts und mit der Riverkarte Dame Herz komplettierte der spätere Sieger Fox ein Full House. Diese Runde brachte ihn nicht nur im Chipcount deutlich nach vorne, sondern brachte ihm kurz darauf auch das 250.000 Dollar-Bounty ein.
Im Heads-up gegen Alejandro Peinado aus Spanien war es eine klare Nummer zugunsten des Amerikaners. Yosef Fox erspielte sich recht schnell einen Vorsprung und sicherte sich so den Sieg. In der letzten Runde erhöhte Fox mit Bube Pik und Bube Kreuz am Button, Peinado ging mit Ass Karo und Ass 2 all-in. Der Call kam sofort und das Board mit 9 Pik, 3 Herz, 2 Pik, 10 Pik und Dame Pik brachte Fox den entscheidenden Flush. Für den zweiten Platz erhielt der Spanier 486.192 US-Dollar. Yosef Fox übertraf derweil bei weitem seinen Rekordgewinn über 46.890 US-Dollar beim Main Event 2015.
Das sind die Ergebnisse des Event #11
- Yosef Fox (USA) – Preisgeld 729.333 US-Dollar
- Alejandro Peinado (Spanien) – Preisgeld: 486.192 US-Dollar
- James Mendoza (Philippinen) – Preisgeld: 336.594 US-Dollar
- Richard Green (USA) – Preisgeld: 237.123 US-Dollar
- Patrick Kennedy (Großbritannien) – Preisgeld: 170.036 US-Dollar
Brad Ruben gewinnt erneut bei der World Series of Poker

Beim Event #12 $1.500 No limit 2-7 Lowball Draw Event der diesjährigen World Series of Poker sicherte sich der Mixed-Games-Spezialist Brad Ruben aus Florida sein fünftes Bracelet in fünf Jahren. Der 39-Jährige konnte 531 Spieler hinter sich lassen und strich ein Preisgeld über 138.080 US-Dollar ein. Damit stellte er wieder einmal seine eindrucksvollen Allroundfähigkeiten unter Beweis.
Final Table und Heads-up Drama
Im Heads-up gegen Han Liu lag Ruben zwischenzeitlich deutlich zurück. Er schaffte es jedoch, das Spiel mit intelligenten Reads und starken Händen auf seine Seite zu bringen. In der wohl wichtigsten Hand eröffnete Ruben vom Button, wurde von Liu geraist und antwortete mit einer Four-Bet auf 1.900.000 Chips. Liu callte und zog eine Karte. Ruben blieb dagegen mit 8-6-5-3-2 pat. Nachdem Lius All-in gegangen war, callte Ruben und deckte seine hervorragende Hand auf. Liu hatte nur ein Sechserpärchen. Der riesige Pott brachte Ruben in einem Verhältnis von 15:1 in Führung. Er sollte die Führung nicht mehr abgeben.
In der darauffolgenden Runde sicherte sich Ruben mit 9-7-6-3-2 den Titel. Lius war mit 10-9-7-6-5 am Start, das reichte nicht. Immerhin blieb für den Zweitplatzierten ein Preisgeld über 90.569 US-Dollar.
Bewegendes Statement nach der Siegerehrung
In einem Interview nach dem Sieg zeigte sich Ruben emotional. Er bedankte sich bei Gott und seiner Lebenspartnerin. Dazu gab er allen von uns ein emotionales Statement mit auf den Weg: „Was auch immer jemand gerade durchmacht – es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels.“ Gänsehaut! Des Weiteren gab er an, in der Zukunft, um weitere Bracelets kämpfen zu wollen.
Das sind die Ergebnisse von Event #12
- Platz – Brad Ruben (USA) – Preisgeld: 130.080 US-Dollar
- Platz – Han Liu (USA) – Preisgeld: 90.569 US-Dollar
- Platz – Yueqi Zhu (China) – Preisgeld: 60.738 US-Dollar
- Platz – Jun Weng (China) – Preisgeld: 41.654 US-Dollar
- Platz – Brian Yoon (USA) – Preisgeld: 29.288 US-Dollar
Benny Glaser gewinnt das nächste Event

Nachdem Benny Glaser schon das 1.500 US-Dollar Dealers-Choice-Event für sich entscheiden konnte, räumte er auch beim Event #15, dem 1.500 US-Dollar Mixed Event mit Pot-Limit Omaha Hi-Lo 8 or Better ab!
Insgesamt nahmen 1.239 Spieler am Event #15 teil. Mit dem Sieg zog Benny Glaser mit seinem siebten Bracelet-Gewinn in die Top 10 der WSOP-Allzeitrangliste ein. Besonders ist hier, dass alle Bracelets aus Non-Hold’em Formaten stammen. Der Weg dahin war steinig, auch weil es zu zahlreichen Führungswechseln zwischen Glasner und dem zweitplatzierten Travis Pearson kam.
Heads-up mit Travis Pearson
Im letzten Pott ging Pearson mit Dame Karo, 9 Pik, 8 Herz und 6 Herz ins Rennen. Glasers war mit König Pik, 9 Kreuz, 7 Kreuz und 3 Kreuz bereit. Das Board zeigte: König Kreuz, 10 Karo, 2 Pik, 4 Kreuz und 8 Pik. Damit traf Glaser das Top Pair und gewann mit einem 8-low den gesamten Pot. In den Runden zuvor konnte Pearson mehrfach ausgleichen. Unter anderem mit einem Set Sechsen und einem Flush-over-Flush.
Im Interview nach dem Sieg sagte er: „Ich konnte in der Pause meinen Kopf freibekommen und mich auf meine nächsten Hände konzentrieren.“ Nach der Pause dominierte er das Match fast nach Belieben und konnte am Ende das Event als Sieger verlassen. Das sind die Ergebnisse:
- Benny Glaser (Großbritannien) – Preisgeld: 258.193 US-Dollar
- Travis Pearson (USA) – Preisgeld: 172.077 US-Dollar
- David Shmuel (USA) – Presigeld: 121.736 US-Dollar
- Sean Remz (USA) – Preisgeld: 87.325 US-Dollar
- Shane Howeth (USA) – Preisgeld – 63.527 US-Dollar
Der Kolumbianer Cristian Gutierrez gewinnt Event #16

Cristian Gutierrez hat sich beim Event #16 seinen bisher größten Erfolg gesichert. Der sympathische Kolumbianer setzte sich gegen ein Feld von 3.110 Teilnehmern durch und erspielte sich dadurch 193.780 US-Dollar und sein erstes Bracelet. Das Event ging über zwei Tage und wurde sowohl im Paris Las Vegas als auch im Horseshoe ausgespielt.
Der Final Table
Gutierrez startete mit dem zweithöchsten Chipcount in den Finaltisch und fiel früh durch sein aggressives Spielverhalten auf. Mit einem frühen Double-up konnte er sich ziemlich zu Beginn an die Spitze katapultieren. Besonders wichtig war hier die Hand, die ihm eine 3:1-Führung bescherte. Ins Heads-up ging es dann gegen Robert Charolian aus den USA. Hier ging es zunächst relativ ruhig her, bis Gutierrez eine Hand mit Two Pair auf dem Flop gegen Pocket Asse in der Gewinnzone landete. Auf dem River kam es dann sogar zu einem Full House.
Und so sah es am Ende aus:
- Platz: Cristian Gutierrez (Kolumbien) – Preisgeld: 193.780 US-Dollar
- Platz: Robert Chorlian (USA) – Preisgeld: 129.084 US-Dollar
- Platz: Nick Maimone (USA) – Preisgeld: 94.403 US-Dollar
- Platz: Matthew Allen (USA) – Presigeld: 69.675 US-Dollar
- Platz: Martin Nielsen (Dänemark) – Preisgeld: 51.900 US-Dollar
Der Sieger Cristian Gutierrez
In seinem Interview gab er an, dass er eigentlich Profifußballer werden wollte, doch als das nicht klappte, fand er seine Liebe zum Poker. Er gab an, dass ihm der Sieg bei der WSOP wichtiger als Geld sei, und dass er seine Familie in Kolumbien mit dem Gewinn unterstützen möchte.








