Geschehnisse von der World Series of Poker – Teil 6

- Fakten geprüft von: PokerZeit
- Zuletzt aktualisiert am: 15.7.2025 · 10 Minuten Lesezeit
Aktuell läuft das Main Event der World Series of Poker 2025 in Las Vegas. Bevor wir uns damit intensiver beschäftigen, haben wir wichtige Ereignisse und Geschichten aus packenden Events der diesjährigen WSOP für Sie bereit. Los geht es mit dem Event #38, hier hat sich Joao Vieira in einer beeindruckenden Art und Weise sein viertes Bracelet gesichert. Da es beim Event #38 besonders spektakulär wurde, gehen wir hier genauer drauf ein.
Event #38: Joao Vieira holt sich sein viertes Bracelet

Der Portugiese Joao Vieira konnte sich in einem mit Stars und Sternchen gespickten Turnier gegen insgesamt 103 Teilnehmer durchsetzen. Das Heads-up-Duell gegen Aram Oganyan endete mit einer Straight-Bluff und einem Top-Pair. Aber der Reihe nach.
Insgesamt kehrten nur acht Spieler zum dritten und letzten Tag des Events zurück, jeder hatte bis dahin schon 300.000 US-Dollar sicher. Zu Beginn des Tages gab es zwei klare Favoriten, Oganyan und Vieira hielten knapp 75% der Chips, während die anderen sechs Spieler ganz schön zu kämpfen hatten. Der einzig verbliebende Freizeitspieler war Vinny Lingham. Gleich zu Beginn erlitt er einen Bad-Beat. Damit war Lingham Short Stack und nahm einen Platz im Big Blind ein, traf jedoch direkt auf die Pocket Kings von Vieira, damit war das Turnier für ihn beendet. Knapp 45 Minuten später ging Emilien Pitavy mit seinen Chips gegen Oganyan All-in. Was nach einem Split-Pot aussah, wurde durch Oganyan zunichtegemacht, der beim Flop ein Paar erzielte und den Franzosen auf den siebten Rang verwies.
Im Anschluss war das Event für Andrew Lichtenberger vorbei. Was zu Beginn noch vielversprechend aussah, wurde durch das Aufdecken einer Karte schnell zunichtegemacht. Lichtenberger floppte das höchste Paar und erzielte zwei Pärchen, was zunächst nach einer Verdopplung aussah. Thomas Boivin fand jedoch einen entscheidenden River, um eine Straße zu bilden.
Ben Heath erlebte ebenfalls einen Tag voller Höhen und Tiefen. Als nur noch fünf Spieler übrig waren, entschied sich Heath mit seinem Ass-Fünf-Suited, seine letzten acht Big Blinds zu setzen. Zu seinem Unglück traf er jedoch auf Ass-König von Oganyan. Heath erzielte einen Flush Draw und einige Chop Outs, hatte aber am Ende keine Chance gegen Oganyan. Isaac Haxton ging als klarer Short Stack in den Tag und schaffte es, sich auf den vierten Platz vorzuarbeiten. Das war eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass er am Ende von Tag 2 nur noch fünf Big Blinds hatte. Haxton schien mit seinen Pocket Queens ebenfalls bereit für ein Double-Up zu sein, aber Oganyan war in Höchstform und bekam die einzige Overcard, die er für den Knockout brauchte.
Die letzten drei Spieler
Fast eine Stunde kämpften Thomas Boivin, Aram Oganyan und Joao Vieira um das Heads-up. Nachdem der Belgier Thomas Boivin auf nur noch 15 Big Blinds geschrumpft war, ging Boivin mit zwei Bildkarten All-in. Oganyan war jedoch erneut mit der besseren Hand im Spiel, er hielt unter anderem ein dominantes Ass, welches nicht zu schlagen war. Boivin schied als Dritter aus, dadurch war das epische Heads-up-Duell zwischen Oganyan und Vieira perfekt.
Das Heads-up zwischen Oganyan und Vieira
Den ersten echten Schlag versetzte Vieira Oganyan mit einem Double-Up. Das war die erste von vielen Runden, denn beide lieferten sich einen wunderbaren Schlagabtausch, bei dem der Short Stack jeden einzelnen für sich entscheiden konnte. Nach einem Coin Flop konnte Vieira erneut die Führung übernehmen. Es folgten einige wilde Runden, einmal jubelte Oganyan sogar lautstark vor seinen Fans.
Als Vieira erneut die Führung übernahm, agierte Oganyan ein wenig gefrustet. Seine Hand mit Ass-Sechs schien gegen Vieiras Pocket-Sechsen keine Chance zu haben, ein Ass führte jedoch zu einer weiteren Verdopplung des US-Amerikaners. Über eine Stunde später, als die Stacks praktisch gleich waren, war der Portugiese, derjenige, der sich in Gefahr befand. Vieiras Ass-High konnte sich aber in einer wichtigen Runde gegen Oganyas Straight Draw behaupten.
Wenig später neigte sich das Heads-up dem Ende entgegen. Als Oganyan nur noch wenige Big Blinds hatte, waren die Chips schon in der nächsten Hand wieder in der Mitte. Vieira hatte die ganze Zeit über das beste Blatt und fühlte sich nach dem Flop mit dem höchsten Paar sicher. Oganyan bekam einen Flush Draw und hoffte auf ein weiteres Wunder mit der Riverkarte, das blieb jedoch aus. Dadurch machte Vieira sein viertes Bracelet bei einem WSOP-Turnier perfekt.
Und so sah die Top-5 am Ende aus:
- Platz: Joao Vieira (Portugal) – Preisgeld: 2.649.158 US-Dollar
- Platz: Aram Oganyan (USA) – Preisgeld.1.766.099 US-Dollar
- Platz: Thomas Boivin (Belgien) – Preisgeld: 1.212.020 US-Dollar
- Platz: Isaac Haxton (USA) – Preisgeld: 857.253 US-Dollar
- Platz: Ben Heath (Großbritannien) – Preisgeld: 625.491 US-Dollar
Event #36: Philip Sternheimer holt sich sein erstes Bracelet

Nach 13 langen Jahren holte sich der Deutsche Philip Sternheimer sein erstes Bracelet bei der World Series of Poker. In einem prominent besetzten Finale setzte er sich unter anderem gegen die WSOP-Titelträger Shaun Deeb und Brian Hastings durch. Der in England lebende Sternheimer rief nach dem Triumph umgehend seine Ehefrau an und sprach freudestrahlend folgende drei Worte in sein iPhone „We did it“! Dabei verdrückte er sogar das eine oder andere Tränchen.
Heads-up zwischen Sternheimer und Bruno Furth
Das Heads-up war zum größten Teil sehr ausgeglichen. Bereits in der ersten Hand war mächtig Feuer drin. Furth war mit Pik Ass, Karo Ass, Kreuz 5 und Pik 3 gegen Sternheimers Karo 2, Karo 3, Herz 9 und Pik 4 All-in. Am Ende teilten sich beide Protagonisten den Pott. Dann ging es weiter, ebenfalls sehr spektakulär. Das Board zeigte Karo Ass, Karo 9 und Pik 6, Sternheimer traf mit Pik Ass, Herz 9, Pik 4 und Karo 3 Top Two Pair und hatte damit 4-3 Low-Draw. Furth war dagegen mit Karo Bube, Pik 10, Herz 3 und Karo 2 im Rennen. Der Turn zeigte eine Kreuz 7. Auf dem River sahen wir eine Kreuz 2, womit sich Sternheimer mit einem Top Two Pair den ganzen Pott schnappte.
In der darauffolgenden Runde kämpfte sich Furth mit einer Straße zurück, das reichte am Ende aber nicht zum Sieg. In der letzten Hand zeigte der Flop Herz Dame, Karo 9 und Herz 2. Sternheimer legte Pik Dame, Karo Dame, Karo Bube und Kreuz 9 offen. Damit hatte er das Top Set. Furth war mit Karo König, Herz Bube, Kreuz 5 und Herz 3 am Start. Die Pik 4 brachte ihm weitere Optionen – auf dem River kam die Pik 2, somit änderte sich nichts mehr am Resultat. Sternheimer traf ein Full House, damit war sein erstes Bracelet perfekt.
Im Interview nach dem Turnier zeigte er sich sichtlich gerührt: „Ich denke nicht, dass ich jemals etwas so sehr wollte.“
Und so sah die Top-5 am Ende aus:
- Platz – Philip Sternheimer (Großbritannien) – Preisgeld: 763.087 US-Dollar
- Platz – Bruno Furth (USA) – Preisgeld: 508.705 US-Dollar
- Platz – Shaun Deeb (USA) – Preisgeld: 348.304 US-Dollar
- Platz – Brian Hastings (USA) – Preisgeld: 243.144 US-Dollar
- Platz – Christopher Vitch (USA) – Preisgeld: 173.121 US-Dollar
Event #40: David Baker gewinnt sein viertes Bracelet

David Baker krallte sich das Event #40 und damit sein erstes Bracelet bei einem No-Limit-Hold’em-Turnier. Mit insgesamt 646.845 US-Dollar gewann der 52-jährige US-Amerikaner das bislang größte Preisgeld seines Lebens im 5.000 US-Dollar-Seniors High Roller Event. Nach dem Turnier konnte er seine Freude nicht mehr zurückhalten, „Ich habe mir immer ein No-Limit-Bracelet gewünscht“ sagte er nach dem Turnier zu den anwesenden Reportern. Des Weiteren gab er an, dass der Triumph für ihn und seine Familie ist.
Ins Finale ging Baker zunächst als Chipleader, nur wenige Runden später wurde er jedoch von Chuanshu Chen abgelöst. Zwischendurch stand er nach der einen oder anderen verlorenen Hand sogar ziemlich schlecht da. Er konnte jedoch die Ruhe bewahren und kämpfte sich Stück für Stück zurück ins Spiel. Als Baker mit einem Vierling verdoppeln konnte, holte er sich die Chipführung zurück. Das Heads-up spielte er dann sehr souverän gegen den Chinesen Chuanshu Chen herunter. Die Hand Ass-3 sicherte ihm das Bracelet, hier konnte er gegen Chuanshus König-10 die Oberhand behalten.
Und so sah die Top-5 aus:
- Platz: David Baker (USA) – Preisgeld: 646.845 US-Dollar
- Platz: Chuanshu Chen (China) – Preisgeld: 431.173 US-Dollar
- Platz: Carmino Argiero (USA) – Preisgeld: 302.208 US-Dollar
- Platz: Ron West (USA) – Preisgeld: 215.095 US-Dollar
- Platz: Peter Kiem (USA) – Preisgeld: 155.498 US-Dollar
Event #41: Ian Johns gewinnt sein viertes Bracelet

Der Limit-Experte Ian Johns holte sich nach dem Jahr 2016 wieder einmal das $10.000 Limit Hold’em Championship Turnier, es sollte das vierte Bracelet seiner Karriere werden. Ian Johns setzte sich dabei gegen insgesamt 118 Teilnehmer durch, dafür sahnte er 282.455 US-Dollar ab. Für Daniel Negreanu und Scott Bohlmann war das Turnier derweil auf dem achten bzw. auf dem neunten Platz beendet.
Info: Beim Limit Hold’em wird Texas Hold’em Poker gespielt. Der Unterschied besteht darin, dass die Einsätze begrenzt sind. Für jede Runde gibt es feste Einsätze. In der Vergangenheit galt Limit Hold’em sogar als die beliebtere Pokervariante. Das hat sich in den letzten 20 Jahren aber deutlich gewandelt.
Der Final Table
Insgesamt kam ein Gesamtpreispool über 1.097.400 US-Dollar zustande. Standesgemäß kehrten neun Spieler zum dritten Tag des Turniers zurück. Etwa 15 Minuten, nachdem die erste Runde des dritten Tages gespielt worden war, bekam Scott Bohlman Asse gegen Max Hoffmanns Flush Draw und hoffte auf eine Verdopplung. Doch Hoffmann vollendete seinen Flush auf dem Turn und schickte Scott Bohlman in die Rail.
Nachdem für Bohlmann Schluss war, war es niemand geringeres als Daniel Negreanu mit dem kleinsten Stack. Negreanus Stack wurde immer kleiner, sodass er schließlich gegen David Liebermann All-in gegen musste. Liebermann traf auf dem River einen Flush, womit das Turnier für die lebende Pokerlegende Daniel Negreanu aus Kanada beendet war.
Wie gewonnen so zerronnen, beschreibt die nächsten Runden von David Liebermann sehr gut. Er konnte den Schwung nicht mitnehmen und verlor immer wieder kleinere Runden. Beispielsweise verpasste er gegen Anthony Zinno eine Straight. Mit nur noch 25.000 Chips musste er in der nächsten Hand aus dem Big Blind All-in gehen. Mit einem Buben und einer Zwei auf der Hand war jedoch gegen Hoffmanns Pocket-Neuner Schluss. Liebermann schied auf dem siebten Platz mit 39.349 US-Dollar aus, Max Hofmann musste den Tisch nur kurze Zeit später verlassen. Unterdessen baute Zinno sein Stack immer weiter aus und kletterte vor der ersten Pause des Tages auf fast 2.000.000 Chips. Ryan Bambrick, der den Tag als Zweiter begonnen hatte, erlebte das Gegenteil und sah zu, wie sein Stack langsam kleiner wurde. Zinno und Pedro Neves schlossen sich zusammen, um ihn auf dem fünften Platz für 67.793 US-Dollar zu eliminieren, nur wenige Minuten nachdem Hoffmans Ass-Dame von Neves‘ Ass-König dominiert wurde.
Da waren es nur noch vier Spieler
Als nur noch vier Spieler übrig waren, kam es erneut zu einer 60-minütigen Pause, zu diesem Zeitpunkt hatte Pedro Neves den kleinsten Stack. Er schaffte es jedoch, sein Stack nach und nach wieder aufzubauen. Obwohl es zwischenzeitlich besser aussah, konnte der WSOP Monster Stack-Champion von 2024 den Rückstand auf seine drei Gegner nicht aufholen und schied auf dem vierten Platz aus.
Das Spiel dauerte danach etwas über drei Stunden, in denen die Führung mehrmals wechselte. Anthony Zinno war der erste, der die Drei-Millionen-Chip-Marke überschritt, aber der Schwede Viktor Blom konnte Schritt für Schritt aufholen. Als Ian Johns relativ deutlich in Führung lag und mehr Chips hatte als seine beiden Gegner zusammen, kam es zur letzten Pause.
Im Anschluss erlitt Zinno einen deutlichen Rückschlag, er wurde vom Chipleader zum Short Stack. Einmal schaffte er es, mit einer Straight zu verdoppeln, schied dann aber kurz darauf als Dritter aus. Dafür bekam er 130.447 US-Dollar. Zu diesem Zeitpunkt richteten sich alle Augen auf Blom und sein Streben nach dem ersten WSOP-Bracelet, aber Ian John war es, der mit den meisten Chips ins Heads-up ging. Er konnte seinen Vorsprung sogar noch ausbauen, als er mit einem Paar Zehner gegen Ass-Bube einen entscheidenden Pott gewinnen konnte. Blom schaffte es nicht, den Rückstand aufzuholen und ging schließlich mit einem Flush Draw gegen Johns‘ Top Pair auf dem Turn All-in. Der River war bedeutungslos, dadurch wanderte das Bracelet an Ian Johns.
Und so sah die Top-5 aus:
- Platz: Ian Johns (USA) – Preisgeld: 282.455 US-Dollar
- Platz: Viktor Blom (Schweden) – Preisgeld: 188.295 US-Dollar
- Platz: Anthony Zinno (USA) – Preisgeld: 130.447 US-Dollar
- Platz: Pedro Neves (Portugal) – Preisgeld: 92.774 US-Dollar
- Platz: Ryan Bambrick (USA) – Preisgeld: 67.782 US-Dollar
WPT Global
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