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Teil 2: Rückblick auf Events der World Series of Poker 2025

Teil 2: Rückblick auf Events der World Series of Poker 2025

Das bedeutendste Pokerturnier der Welt ist seit einigen Wochen vorbei. Gerne blicken wir auf spannende und ereignisreiche Events der WSOP 2025 zurück. Dabei berichten wir über das erste Bracelet von Samuel Rosborough, ein Comeback von Matt Vengrin und auf die Aufregung beim Event #53.

Event #52 Samuel Rosborough gewinnt sein erstes Bracelet überhaupt

Samuel Rosborough

Viele Pokerspieler sind der Meinung, dass das Event #52: 1.500 US-Dollar No-Limit Hold’em Freezeout das authentischste Event bei der World Series of Poker ist. In diesem Jahr kauften sich insgesamt 2.320 Teilnehmer ein. Am Ende setzte sich Samuel Rosborough aus Texas durch. Für den ersten Platz sicherte er sich neben dem begehrten Armband ein Preisgeld in Höhe von 410.426 US-Dollar. Das Spielerfeld setzte sich aus einigen erfahrenen Pokerprofis und motivierten Newcomern zusammen.

Im Heads-up setzte sich Rosborough gegen Asher Conniff durch. Conniff verpasste sein zweites WSOP-Bracelet nur knapp. In den dritten und letzten Tag schafften es nur 29 verbleibende Spieler. Wir sahen außergewöhnlich viele Raises, 3-Bets und einige Bluffs. Der Höhepunkt wurde erreicht, als der spätere Sieger einen massiven Flip Blind gegen Blind zu seinen Gunsten sah, bei dem seine Pocket-Zweier sich gegen Ass Herz und König Herz von Michael Rossitto durchsetzen konnten. Dadurch erspielte sich Rosborough einen Chip-Vorteil von 2:1 und ging somit klar in Führung. Wenig später begann auch schon das Heads-up.

Das Heads-up

Im direkten Duell gelang es Conniff sehr früh, ein Set zu bilden, dadurch sicherte er sich einen großen Gewinn und konnte die Führung übernehmen. Im Anschluss bekamen wir eine Reihe kleiner Pötte zu sehen, die nicht bis zum Showdown gespielt worden. Als Conniff mit seinen Pocket-Achten All-in ging, wurde es wild, denn er stieß auf Könige von Rosborough. 

Conniff versuchte alles, um im Spiel zu bleiben, aber am Ende wurde er mit Ass Herz und Dame Herz auf der Hand von Rosborough mit einem Flush aus dem Turnier geworfen.

Die Reaktion des Gewinners 

Der in Houston lebende Rosborough zeigte sich nach dem Triumph sehr emotional. „Es war ziemlich surreal, als mir am Ende klar wurde – oh mein Gott, das ist wirklich passiert, oder? Ich bin meinen Freunden und den Menschen, die mir beim Poker und im Leben geholfen haben, sehr dankbar.“ Mit seinem Gewinn übertraf er seinen bisherigen Rekord über 31.974 Dollar um ein Vielfaches.   

Und das waren die Ergebnisse: 

  • 1. Platz – Samuel Rosborough (USA) – Preisgeld: 410.426 US-Dollar
  • 2. Platz – Asher Conniff (USA) – Preisgeld: 273.545 US-Dollar 
  • 3. Platz – Michael Rossitto (Italien) – Preisgeld: 200.173 US-Dollar 
  • 4. Platz – Tanupat Punjarojanakul (USA) – Preisgeld: 147.952 US-Dollar 
  • 5. Platz – Eric Berman (USA) – Preisgeld: 110.463 US-Dollar

Aufregung beim Event #53: 1,500 Millionaire Maker

Millionaire Maker Event

Nach dem Event #53 musste die World Series of Poker ermitteln. Doch wie konnte es so weit kommen? 

Zunächst einmal duellierten sich beim 1,500 Millionaire Maker Event 11.996 Teilnehmer, das führte zu einem beträchtlichen Preispool, 44 Spieler schafften es dabei in den letzten Tag. Im Heads-up duellierten sich Jesse Yaginuma und James Carroll. Beiden wurde vorgeworfen, an einem Chip-Dumping-Skandal direkt beteiligt gewesen zu sein. Nach intensiven Ermittlungen gab die World Series of Poker am 1. Juli bekannt, dass der Millionaire Maker Jesse Yaginuma sein Bracelet zurückgeben muss. Des Weiteren wurde ihm der Sieg aberkannt. Das Preisgeld für die ersten beiden Plätze wurde aufgeteilt und an beide Spieler ausgezahlt.

Yaginuma überwand einen Chip-Rückstand von 9:1 zu Beginn des Heads-up-Spiels im Millionaire Maker Event. Nachdem die Untersuchung abgeschlossen war, äußerte sich die WSOP per X (ehemals Twitter) folgendermaßen: „Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass zur Wahrung der Integrität des Spiels und zur Einhaltung unserer offiziellen WSOP-Regeln kein Gewinner anerkannt und kein Armband für das diesjährige Turnier vergeben wird. Der verbleibende Preispool wird zwischen den beiden Finalisten aufgeteilt.“ 

Yaginuma hätte sein viertes Armband erreicht, aber sein erstes in einem Live-Event. Er hätte damit in vier aufeinanderfolgenden Jahren Bracelets gewonnen. Im August 2025 verfügt er laut mehreren Quellen über 3,9 Millionen Dollar an Live-Turniergewinnen. Es ist unklar, welche Vereinbarung, wenn überhaupt, zwischen den beiden Finalisten getroffen wurde. Der Preispool wurde in jedem Fall aufgeteilt und beide Spieler erhielten nach der Untersuchung 1.133.750 US-Dollar.

Und so kam es dazu 

Eine Hand sorgte ganz besonders für Verwunderung. Bei Blinds von 1,5 M / 3M limpte Yaginuma mit Kreuz Bube und Pik 8. Carroll erhöhte mit Kreuz 6 und Karo 3 auf 13 M. Auf dem Board sahen wir Kreuz 10, Kreuz 5 und Pik Bube. Daraufhin setzte Carroll 17 M, Yaginuma callte. Nachdem es zu zwei Checks gekommen war, sahen wir Kreuz 7 auf dem Turn. Caroll setzte nach dem River (Pik Dame) mit 57 M einen außergewöhnlich hohen Betrag, erneut kam es zum Call. Mit Top Pair sackte Yaginuma den 174 Millionen schweren Pott ein. Von dort an übernahm Yaginuma die Führung. 

Anschließend foldete Carroll mehrere Preflop-Bets seines Gegners, beispielsweise, als dieser eine Herz Dame und eine Kreuz 6 auf der Hand hatte. Das wiederholte sich mehrere Male mit unterschiedlichen Händen. Bereits während der Partie twitterten einige bekannte Persönlichkeiten aus der Pokerwelt. Ein Beispiel dafür ist der Tweet von Rob Kuhn: „Wtf am I watching in the milly maker?”.

Yaginuma bestreitet Vorwürfe 

Nach dem Sieg zeigte sich der eigentliche Sieger Yaginuma stolz über sein vermeintlich erstes Live-Armband. „Es fühlt sich großartig an. Die Leute sagen, Online-Bracelets zählen nicht, aber das hier zählt”. Des Weiteren fügte er an, dass es keinen Deal zwischen ihm und James Carroll gab. 

Und so sah das ursprüngliche Resultat aus: 

  • 1. Platz – Jesse Yaginuma (USA) – Preisgeld: 1.255.189 US-Dollar 
  • 2. Platz – James Carroll (USA) – Preisgeld: 1.012.320 US-Dollar 
  • 3. Platz – Josh Reichard (USA) – Preisgeld: 702.360 US-Dollar 
  • 4. Platz – Jacques Ortega (Brasilien) – Preisgeld: 534.590 US-Dollar
  • 5. Platz – Jeffrey Tanouye (USA) – Preisgeld: 409.870 US-Dollar

Event #54: Nach 18 Jahren gewinnt Matt Vengrin wieder ein Bracelet

Matt Vengrin

Als der dritte Tag des Events #54: 1.500 US-Dollar Pot-Limit-Omaha 8-Handed bei der WSOP 2025 begann, kämpften noch 11 Spieler an zwei Tischen um den Hauptpreis über 306.791 US-Dollar und natürlich das begehrte Armband. Nur acht von ihnen schafften es an den offiziellen Finaltisch. Matt Vengrin war am Ende der lachende Sieger. Vengrin setzte sich gegen insgesamt 1.564 Konkurrenten durch. Mit diesem Sieg konnte der US-Amerikaner seine Live-Gewinne auf über 2 Millionen erhöhen. Sein bisher höchster Gewinn datierte von der World Series of Poker 2008, damals sackte er 167.973 US-Dollar ein. 

Im Folgenden berichten wir über den Finaltag

Der finale Tag 

Bekannte Namen wie Jason Lang und Gioseppe Pantaleo schafften es beide bis zum Finaltag, konnten sich jedoch nicht für den Finaltisch qualifizieren, da sie auf den Plätzen 11 und 10 ausschieden. Pantaleo hatte gegen einen Flush auf dem River das Nachsehen. Im Anschluss dauerte es noch etwa eine gute Stunde, bis der offizielle Finaltisch feststand, da Jason Stockfish als Neunter ausschied. Als Nächster musste Tomer Daniel seinen Platz räumen, er wurde vom späteren Sieger in die Rail geschickt. 

Nur wenig später war für Antti Marttinen das Turnier beendet, dafür war Bryce Yockey mit seinen Karten zuständig. Es folgten weitere 60 Minuten intensiver Kampf, bevor die letzten fünf Spieler feststanden. Nur wenig später ging es dann aber Schlag auf Schlag, während sich Yockey und Vengrin schon fast in einem Heads-up befanden. 

Yockeys Paar Achter hielt gegen das Zweier Pärchen von Matthew Beck, der mit seinem besten Live-Ergebnis überhaupt den Tisch als Sechster verlassen musste. Kurz danach war das Turnier für Jacob Snider als Fünfter beendet, er konnte die Asse von Vengrin nicht mit seinen Königen knacken. 

Die Top-3 standen fest, als Yockey gegen Quaonan Liu etwas glücklich am River die Überhand behielt und sich so den Pott sicherte. Zum zweiten Mal in dieser Serie verpasste derweil Punnat Punsri das Heads-up. Das Heads-up zwischen Matt Vengrin und Bryce Yockey war dann relativ schnell entschieden.

Vengrins Weg zum Triumph 

Vengrin hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Spezialisten für Mixed Games entwickelt. Er gab bereits vor etwa zehn Jahren Texas Hold’em Poker auf. Obwohl sein bisher größter Live-Gewinn vor seinem WSOP-Triumph in Hold’em erzielt wurde, hat er seine drei zweiten Plätze bei der WSOP alle außerhalb des Hold’em Formats erreicht. 

Den ersten Platz belegte er im Jahr 2015 beim 3.000 $ H.O.R.S.E-Event, bevor er 2020 Zweiter beim 400 US-Dollar PLOSSUS wurde. Im Jahr 2022 schaffte er dasselbe beim 1.500 US-Dollar Omaha Hi-Lo 8 or better. 

Und das waren die Ergebnisse: 

  • 1. Platz – Matt Vengrin (USA) – Preisgeld: 306.791 US-Dollar
  • 2. Platz – Bryce Yockey (USA) – Preisgeld: 204.425 US-Dollar 
  • 3. Platz – Punnat Punsri (Thailand) – Preisgeld: 146.266 US-Dollar 
  • 4. Platz – Qiaonan Liu (China) – Preisgeld: 105.947 US-Dollar 
  • 5. Platz – Jacob Snider (USA) – Preisgeld: 77.703 US-Dollar