Der schlechte Bluff â und wie man ihn vermeidet

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- Fakten geprĂŒft von: PokerZeit
- Zuletzt aktualisiert am: 25.9.2025 · 6 Minuten Lesezeit
Nichts ist schöner fĂŒr einen Profi, als den schlechten Bluff eines Amateurs zu entlarven, und nichts regt einen Amateur mehr auf, als entlarvt zu werden.
Ein Amateur, der innerhalb seiner begrenzten Möglichkeiten denkt, greift ab und zu zu einem schlechten Bluff, weil er ihn fĂŒr einen starken Spielzug hĂ€lt. Bluffen ist aber nur etwas fĂŒr Fortgeschrittene, die ein tiefes VerstĂ€ndnis des Spiels besitzen.
Eine Hand, zwei Geschichten
Wenn es auf einer belebten Kreuzung zu einem Verkehrsunfall kommt, besteht kein Mangel an Zeugen, mit der die Polizei sprechen kann. Ein bemerkenswertes PhÀnomen ist dabei, dass jeder Augenzeuge eine andere Geschichte erzÀhlt, selbst wenn der Unfall erst kurz zuvor passiert ist.
Obwohl alle Zeugen dasselbe Geschehen verfolgt haben, haben alle etwas Anderes gesehen bzw. erinnern sich an unterschiedliche Dinge. In der forensischen Psychologie spricht man hier von der âAugenzeugenerinnerungâ.
Die ErzĂ€hlungen von Augenzeugen sind fĂŒr die Polizei ebenso wertvoll, wie sie Unsicherheitsfaktoren sind. Wahrnehmung ist fehleranfĂ€llig, und menschliche Wahrnehmung ist vor allem Interpretation.
Das bedeutet, dass jeder Spieler die Hand, in die er gerade verwickelt ist, verschieden deutet. Dasselbe gilt fĂŒr die vergangenen HĂ€nde. Die beteiligten Spieler haben unterschiedliche Informationen (denn sie kennen ja nur die eigenen Hole Cards), und sie gehen unterschiedlich damit um.
Schlechte Bluffs
Dieses erste Beispiel ist absolut typisch fĂŒr den schlechten Bluff eines Amateurs.
Die Situation: Der Amateur sitzt in frĂŒher Position, die GröĂe seines Stacks liegt bei $175 etwas unter dem Schnitt. Der Profi sitzt am Button mit $325 und damit etwas mehr als dem Schnitt. Beide Spieler sitzen bereits seit Stunden am selben Tisch, es gibt keine spezielle History zwischen ihnen.
Pre-Flop: Der Amateur erhöht, der Profi bezahlt. Es geht Heads-up auf den Flop.
Flop:
Der Amateur checkt, der Profi ebenfalls.
Turn:
Der Amateur checkt, der Profi ebenfalls.
River:
Der Amateur setzt PotgröĂe, der Profi bezahlt.
Der Amateur zeigt
Der Profi zeigt und gewinnt mit zwei Paaren, Sechsen und Buben.
In diesem Szenario bleibt der Amateur meistens der Mund offen stehen, weil er nicht verstehen kann, wie der Profi diesen Call mit nichts als Bottom Pair gemacht hat. In der Erinnerung des Amateurs hat er vor dem Flop erhöht und damit eine starke Hand reprÀsentiert.
Der Profi hat auf keiner StraĂe gesetzt. Offensichtlich hat er kein hohes Paar. Da nur der Amateur die starke Hand reprĂ€sentiert, hĂ€lt er es fĂŒr unmöglich, dass der Profi einen Call spielen kann, nachdem sich das Board gepairt hat.
Der Profi kann hier ausschlieĂlich einen Bluff schlagen, und da der Amateur vor dem Flop StĂ€rke gezeigt hat und auĂerdem ein tightes Tischimage besitzt, ist er der Ansicht, dass der Profi ihn auf keinen Fall auf einen Bluff setzen kann.
Der Profi sieht den Verlauf der Hand ganz anders. Aufgrund des tighten Images setzt der Profi den Amateur vor dem Flop bereits auf eine starke Hand und entscheidet sich dann fĂŒr einen eher loosen Call mit Suited Connectors. Der Flop bringt dem Profi ein niedriges Paar ohne nennenswerte Draws.
Nachdem der Amateur den Flop gecheckt hat, weiĂ der Profi, dass der Amateur eine von zwei HĂ€nden besitzt: entweder ein Set Buben, mit dem er checkraisen will, oder ein starkes Ass wie A-K oder A-Q, mit dem er keine C-Bet spielen will.
HĂ€tte der Amateur AA, KK, QQ oder A-J, wĂŒrde er mit groĂe Wahrscheinlichkeit auf dem Flop setzen, da dort ein Flush Draw legt.
Der Profi ist liegt nun entweder weit zurĂŒck oder spielt gegen einen Gegner mit sechs Outs. AuĂerdem kann der Profi auch einen Flush reprĂ€sentieren, falls ein weiteres Karo auf dem Board fĂ€llt. Sollte der Amateur Angst vor dem Draw zeigen, hat er wahrscheinlich sogar nur vier Outs.
Der Turn verĂ€ndert die Situation kaum. Da der Amateur noch einmal checkt, ist sich der Profi nun fast völlig sicher, dass der Amateur A-Qoder A-K hĂ€lt. Damit entscheidet er sich fĂŒr einen Check behind, um sich nicht dem Risiko eines Checkraise auszusetzen.
Ein Nebeneffekt dieses Check behind ist, dass der Amateur ermutigt wird, den River von vorne zu bluffen, weil der Profi keine StÀrke gezeigt hat und deshalb folden muss.
Soweit es den Profi betrifft, ist der River eine komplette Blank. Da er schon auf dem Flop ausgeschlossen hat, dass der Amateur einen Buben hÀlt, ist dieser River nicht mehr als eine BestÀtigung. Der Amateur setzt tatsÀchlich den Donk-Bluff an, auf den der Profi gewartet hat, und der Profi bezahlt sofort.
In den Augen des Amateurs war sein Spielzug ein starker Bluff, denn seiner Ansicht nach konnte nur eine Hand mit einem Buben die Bet bezahlen. Der Amateur hatte eigentlich einen guten Read auf den Profi, hat aber nicht bedacht, was der Profi fĂŒr Informationen ĂŒber ihn hatte.
Amateure sind immer ĂŒberrascht und schockiert, wenn ein Profi hier nur mit Bottom Pair bezahlt. Aus Sicht des Profis dagegen gab es in dieser Situation gar keinen Grund fĂŒr einen Fold.
In unserem zweiten Beispiel, das sich gut eine Stunde nach dem ersten zutrÀgt, zeigen wir die Kehrseite des ersten. Hier glaubt der Amateur, einen Hero Call zu machen.
Situation: Der Profi sitzt in frĂŒher Position, jetzt mit einem groĂen Stack von $770. Der Amateur hat einen Stack von $325, etwas ĂŒber dem Durchschnitt.
Pre-Flop: Der Profi limpt, der Amateur erhöht, der Profi bezahlt. Heads-up geht es auf den Flop.
Flop:
Der Profi checkt, der Amateur setzt, der Profi bezahlt.
Turn:
Der Profi checkt, der Amateur setzt, der Profi bezahlt.
River:
Der Profi setzt den halben Pot, der Amateur bezahlt.
Der Amateur zeigt
Der Profi zeigt
In diesem Beispiel hat der Amateur den richtigen Read auf den Profi. Er setzt ihn auf einen Flush Draw und setzt korrekt mit Top Paar.
Als der Flush auf dem River nicht ankommt, denkt der Amateur, es nun mit einem schwachen Bluff zu tun zu haben, und bezahlt mit dem Paar Damen.
Der Amateur hat es verpasst, einen Schritt weiter zu denken. Im Bewusstsein, dass der Profi auf einem Flush Draw sitzt, hÀtte der Amateur davon ausgehen können, dass es sich um den Nut Flush handelt. Mit dem Ass auf dem River hat der Profi also seinen Flush Draw verpasst, könnte aber dennoch nun die beste Hand halten.
Die einzige Hand, vor der sich der Profi hier fĂŒrchtet, ist A-Q fĂŒr Top Two Pair. Bei seiner Wette handelt es sich um eine Thin Value Bet, die allerdings perfekt funktioniert.
Bevor Sie damit beginnen, Ihre Gegner zu bluffen, mĂŒssen Sie alle möglichen Faktoren mit in Ihre Ăberlegungen einbeziehen. Erfolgreiches Bluffen erfordert zumeist, den Bluff schon auf den ersten StraĂen vorzubereiten. Kann unser Gegner uns nicht wirklich auf eine Hand setzen, die ihn schlĂ€gt, geht unser Bluff schief.
Wenn wir in den ersten Setzrunden spielen, als hĂ€tten wir eine schwache Hand, nur um dann auf dem River plötzlich ein Monster zu reprĂ€sentieren, besteht die Chance, dass wir gecallt werden. Solche Bluffs funktionieren ĂŒbrigens meistens dann, wenn der Bluffer nur glaubt, dass er blufft, aber tatsĂ€chlich die beste Hand hĂ€lt.
Bevor wir einen Angriff auf den Pot unternehmen, mĂŒssen wir uns vor Augen fĂŒhren, welches Bild wir beim Gegner abgeben, und welches Bild dieser bei uns erzeugt. Nur wenn diese beiden Bilder zusammenpassen, hat unser Bluff gute Erfolgsaussichten.
Am besten lernt man die Situationen einzuschÀtzen, indem man so viele HÀnde sieht wie nur möglich. Dank der Vielzahl von Möglichkeiten im Netz ist es heutzutage kein Problem mehr, an einem Wochenende mehrere tausend HÀnde zu spielen.
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