Natürlich solltest Du dich nach der Lektüre nicht gleich mit Jan Jachtmann oder Isi Bojang an einen PLO-Tisch setzen, egal wie begabt Du bist, das geht in die Hose. Wenn man sich aber langsam hocharbeitet und viele Hände spielt, kann Pot-Limit Omaha sehr profitabel sein. Hier 11 wichtige Grundüberlegungen zum Spiel:
1. Du darfst und musst
Oberstes Gebot beim PLO ist, dass Du nur zwei Deiner vier Hole-Cards benutzen darfst und musst. Wenn Du z. B. einen Drilling in der Starthand bekommst, ist dies kein Grund zur Freude. Du darfst nur zwei Karten benutzen und somit ist die dritte Karte des gleichen Werts auf Deiner Hand „verbraucht“ und für dich nutzlos.
2. The Game of the Nuts
Man braucht im Omaha eine starke Hand, um zu gewinnen. Man nennt Omaha deswegen auch „The Game of the Nuts“, weil man im Show-down oft die Nuts braucht, um zu gewinnen. Gewinnerhände im Texas Hold'em, zum Beispiel Top-Pair oder Overpair, gewinnen im Omaha nur selten. Typische Gewinnerhände im Omaha sind Straßen, Flushs oder ein Set mit gutem Draw als zusätzlicher Option.
3. Viele Spieler, viel Geld
Beim Omaha sind meist mehr Spieler auf dem Flop als beim Texas Hold'em. Da jeder Spieler vier Hole-Cards hat, gibt es mehr Möglichkeiten, den Flop zu treffen. Der Vorteil, den gute Starthände gegenüber schlechten haben, ist beim Omaha nicht so ausgeprägt. Das führt dazu, dass beim Omaha meist viel Geld in den Pot kommt, was Deine Entscheidung auf dem Flop noch wichtiger macht.
4. Vorsicht vor Slow-Play
Slow-Play ist beim Omaha meist verfehlt. Free-Cards zu verteilen, ist im Omaha eine Todsünde, denn die Gegner werden sich mit ihren vier Holecards meist verbessern. Selbst mit den Stone-Cold-Nuts solltest Du nur selten und nur gegen bestimmte Gegner ein Slow-Play unternehmen. Denk daran: Du willst den Pot in der Regel direkt mästen.
5. Bluffen nicht ganz so wichtig
Bluffen spielt eine geringere Rolle als beim Texas Hold'em, da meist einige gute Hände unterwegs sind. Omaha ist ein Spiel, das primär von guten Händen bestimmt wird.
6. Position, Position und Position
Position ist im Omaha extrem wichtig. Wenn Du in guter Position sitzt, kannst Du im Omaha viele, auch mittelmäßige, Starthände spielen. Dazu kannst Du auf Flop, Turn und River den maximalen Profit aus deinen Monsterhänden schlagen und hier und da einen Bluff wagen. Wie aber bereits gesagt, ist bluffen im Omaha grundsätzlich weniger bedeutsam.
7. Besonderheiten bei Flushs
Für Flush-Möglichkeiten reichen zwei Karten in der gleichen Farbe. Bei drei Karten derselben Farbe wäre eine überflüssig und ebenfalls schädlich, da eine Karte für Deinen potentiellen Flush dann schon „verbraucht“ ist. Eine Starthand, die jeweils zwei gleiche Farben aufweist und so gute Flush-Chancen hat, nennt man Double-Suited, zum Beispiel zwei Pik und zwei Herz.
8. Vertracktes Pot-Limit
Beachte die Eigenheiten von Pot-Limit, wo die maximale Wetthöhe durch die Größe des Pots bestimmt wird: Du musst deine guten Hände oft durch Pot-Wetten verteidigen und mit guten Händen durch ständiges wetten dafür sorgen, dass die maximale Wetthöhe ansteigt. Im Zweifel sollte eine Wette oder Erhöhung in Höhe des Pots das Mittel der Wahl sein.
9. Keine finanziellen Eskapaden
Bleib innerhalb Deiner finanziellen Möglichkeiten. Man sollte über mindestens 50 Buy-ins verfügen und nicht immer höheren Limits 'hinterherhecheln'.
10. Viel spielen!
Spiel viel Omaha, nur Erfahrung macht den Meister! Mit der Zeit entwickelst Du ein Gefühl für profitable Situationen beim PLO und kannst Deinen Gegnern Geld abknöpfen. Möglicherweise macht es auch Sinn, zunächst auf Online-Pokerseiten Playmoney zu spielen. Aber Vorsicht, es ist eben nur immer eine Simulation und nicht das echte Poker.
11. Spiel wie ein Roboter
Spiel nicht emotional. Was für Poker im Allgemeinen gilt, ist beim PLO noch wichtiger. PLO ist ein 'swingy game', Du musst aber angesichts der hohen Varianz unbedingt Ruhe bewahren. Auch beim PLO kann man mit Wut im Bauch nicht die Wahrscheinlichkeiten ändern.